Hydraulische Ergebnisse bestätigen Forderungen aus der Gewässerökologie

am Beispiel der Este, Nordniedersachsen

Die Edmund Siemers-Stiftung veröffentlichte diese Arbeit im Oktober 2014 als weiteren Band in ihrer Schriftenreihe.

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Wer, quasi als Journalist, eine Rezension über das Buch schreiben möchte, kann ein Exemplar hier bestellen .

Björn Tent hat seine Projektarbeit zum Heidebach Este im berufsbegleitenden Studium „Wasserbau und Umwelt“ an der TU Dresden ausgearbeitet. Die Themenstellung wurde eng mit der TU Hamburg-Harburg abgestimmt, durch deren Institut für Wasserbau die Este im kürzlich abgeschlossenen Projekt KLIMZUG-NORD und derzeit im Hochwasserschutz-bezogenen Projekt KLEE umfangreich untersucht und beurteilt wurde und wird. Seine Aufgabe bestand darin, ein morphologisches Gestaltungskonzept für den Gewässerabschnitt zwischen Langeloh und Emmen zu entwickeln (der folgende Text lehnt sich eng an die offizielle Aufgabenstellung an). Dafür erfasste er die gegenwärtige Realität und verglich sie mit historischen Zuständen. Morphologische Parameter wie Laufform und Windungsfaktor wurden analysiert und mit errechneten Werten der „Regimetheorie“ verglichen. Angelehnt an das definierte morphologische Leitbild wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstrukturgüte konzipiert und in ihren Auswirkungen auf die hydraulische Charakteristik (Wasserstand, Fließgeschwindigkeit, Schubspannung) prognostiziert. Mit den Ergebnissen werden die
hydraulischen Grundlagen für schlankes Handeln beim Restaurieren gelegt.

Es stellte sich heraus, dass die vor Ort zu verzeichnenden Zerstörungen der Gewässerstruktur noch gravierender sind, als bisher eingeschätzt. Auf diesen Erkenntnissen basierend wurden die bisherigen empirischen Annahmen für „in-stream Restaurieren“ (Tent 2005), die der naturnahen Wiederbelebung von zu breit und zu tief eingeschnittenem Gewässerbett dienen, durch hydraulische Vergleichsbetrachtungen bestätigt. Es zeigte sich, dass in-stream-Maßnahmen sogar noch umfänglicher in die Tat umgesetzt werden müssen als bisher angenommen. Das heißt für die Praxis: Anlieger, Nutzer, Umweltverbände, Naturschutz- und Wasserwirtschaftsverwaltungen können gar nicht „zu viel“ bei der Verbesserung des Niedrig- und Mittelwasserprofils tun. Jeder Stein, jede Kiesschüttung, jede Portion Totholz ist bitter nötig, um die heutigen naturfernen Gewässerstrukturen endlich ihrem fachlich wie rechtlich geforderten Ziel näher zu bringen.

Der Autor und die Edmund Siemers-Stiftung danken dem Lehrstuhl für Wasserbau der TU Dresden sowie dem Institut für Wasserbau der TU Hamburg-Harburg für die praxisrelevante, interessante Aufgabenstellung und die Zustimmung zu dieser Veröffentlichung.

Auf 104 Textseiten, davon 43 farbig, werden Zustand und mögliche Verbesserungen überzeugend vorgestellt.

 

 

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