Bach-Ufer, ein wichtiger Pufferraum zu Nutzungen

Die Ufer von Gewässern naturnah zu entwickeln ist wichtiger Bestandteil des Gewässerschutzes. Besonders an kleinen Bächen, die eng mit Nutzungen verzahnt sind, bestehen noch große Handlungspotentiale.

Wie schön - Sonne im Bach . . .  ? ! ?

Und wieder hat unsinnigerweise der marodierende Mähtrupp zugeschlagen. Die Lebensgemeinschaft des quellgespeisten, sommerkühlen Baches ist der prallen Sonne schutzlos ausgeliefert. Hier bleibt ein weites Feld für Fortbildung - notfalls ist mit Sanktionen eingreifendes Handeln der Wasserbehörden erforderlich.

Auch der Sommeraspekt dieses von Mais und intensiv genutztem Gründland bedrängten Bachs ohne Gewässerrandstreifen lässt die Realität ahnen: Gülle und Pestizide treffen den Bach unmittelbar! Sand und Schlamm in seinem Bett entstammen nicht angepasster Landnutzung und harter Gewässerunterhaltung: sein standorttypisches Leitbild ist der kiesgeprägte Bach - wer hätte das angesichts dieser Optik gedacht?!

Übrigens - Eigentum verpflichtet . . .

In Dänemark hat man eine Mindestdefinition hierzu inzwischen gesetzlich verankert: 2 m Mindestabstand jeglicher Nutzung vom Gewässer ist sicher zu stellen, unter anderem aus Gründen des Erosionsschutzes und zur Verringerung der "diffusen Einträge". Im Gegensatz zu den in Deutschland meist nicht durchgesetzten weicheren Forderung, das Heranrücken einer intensiveren Nutzung an ein Gewässer auf  5 m zurück zu nehmen, wird diese Festlegung in DK auch durchgesetzt (!).

Wie lange wird bei uns weiter geredet . . . ?

Auch die Mitnutzung der Gewässeroberfläche eines Baches  zur Grünfuttergewinnung ist längst kein Kavaliersdelikt mehr. Die hier den gesamten Querschnitt zuwachsenden Sumpfpflanzen sind Ausdruck jahrelang falsch durchgeführter Gewässerunterhaltung - Fortbildung tut Not!


Das Stehen-lassen standorttypischer Stauden bzw. das abgezäunte, sich selbst entwickelnde Gewässerufer ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Immerhin - ein einseitiger Erlensaum ist schon ein Anfang. Aber warum hat auch hier der Mähtrupp, wieder unnötig Geld verschlingend gewütet? Die Entwicklung auch des linken Gewässer-Ufers ist die anstehende Maßnahme.

Der lichte Erlensaum ist hier entwickelt, wo vor wenigen Jahren noch Pferdetritt das ganze Ufer zerstörte - ein guter Fortschritt.

Hier ist die Kulisse mit Erlen als Rückgrat, ergänzt durch Weißdorn, Vogelbeere und vieles mehr seit einigen Jahren stabiler Lebensraum für Pflanzen und Tiere.

Im Übrigen liefern diese Gehölze - nicht ständig auf-den-Stock gesetzt - das für den Bach so wichtige Element Totholz.

Am besten ist es natürlich, den Gewässerrand mit einem ausreichend breiten Pufferstreifen zur Nutzung zu versehen. Nur so werden auch Nord- und Ostsee vor den heute noch übermäßigen diffusen Einträgen von Nährstoffen und Pestiziden geschützt. Auch der Bach profitiert, bleibt ihm doch die Folge unnötiger Bodenerosion erspart.

Da aber an fast allen Gewässerstrecken ausreichende Randstreifen noch immer fehlen, lauert die Gülle darauf . . .

. . . auf die höchsten Hügel nach der Getreideernte ausgefahren zu werden . . .

. . . und wie bisher im Hängigen mitsamt dem Boden Richtung nächstem Bach, Richtung nächstes Meer transportiert zu werden.

Wenn auch die derzeit weit überhöhte landwirtschaftliche Bodenerosion, der Nährstoff- und Pestizid-Eintrag minimiert sein werden, soll das mit Randstreifen versehene Gewässer natürlich  seine interne, vielfältige Struktur längst zurück erhalten haben. Haben Sie Ihren Beitrag schon geleistet? Auf der Hauptseite (Aufwärtspfeil oben rechts) finden Sie jede Menge Anregungen dazu.

Mehr Waldwissen ist für uns alle gut.

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