2004 / 2005 Vom Steinwehr zur Rauschen-Abfolge, kostengünstige Gewässerverbesserung 

Es wird häufig geklagt, Gewässerverbesserung sei so teuer. Vielleicht denken wir da nur an "große Taten", die mit hohen Kosten verbunden sind? Schlankes Arbeiten vor Ort ist sicher nicht so spektakulär, macht aber in der Summe die Masse der notwendigen Veränderungen aus. Hier das Beispiel eines ehemaligen Kulturwehrs . . .

Um die Durchgängigkeit unserer Fließgewässer zu realisieren sind eine Vielzahl großer und noch mehr kleine Hindernisse zu beseitigen. Ehemals notwendige Kulturwehre sind ein Beispiel.

Dieser nur scheinbar unbedeutende, glatte Abriss verhinderte das Weiterwandern sowohl für Wirbellose als auch für schwimmschwache Fische, wie z.B. die Äsche. Als Lösung wurde die Betonschräge mit Meißel-Bagger abgebrochen. Die Wehrwangen blieben stehen, um die ehemalige Nutzungssituation im Gedächtnis zu halten.Der Höhenunterschied wurde unterhalb aufgefangen durch Anhöhen des vorhandenen Steinbetts (Geröll von umliegenden Landwirten, Kies aus der Grube).

Oberhalb wurde der ehemalige Einstau durch drei Rauschen aus Geröll aufgefangen.

Nach dem ersten Winter zeigte sich, dass die dankbare Annahme der Rauschen als Laichplatz für Meerforellen größere Steinmengen =  längere Rauschen erfordert hätte. Dies wurde nachgebessert durch eine vierte Rausche zwischen den ehemaligen Wehrwangen und Geröllnachschüttung.

Damit ist ein weiterer Laichplatz entstanden und die Situation oberhalb ist in ihrer Dynamik stabilisiert.

Das Ganze war in guter Kooperation zwischen Unterhaltungsverband und Anliegern, Berater und Planer, Wasser-, Naturschutz- und Denkmalschutzbehörde innerhalb kurzer Zeit verhandelt und wurde in einer Kostengrößenordnung von 10.000 Euro realisiert.

Dies und weitere gute Beispiele sind nachzulesen in "Fließgewässerschutz und Auenentwicklung im Zeichen der WRRL", NNA-Berichte Heft 1/2005.

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