Als Vorweg-Information, 2022, Schrift von Gerd Janssen: „Zwanzig Jahre Auwaldbildungsprojekt „LMG-Zukunftswald“ – Für mehr Biodiversität, Klima- und Hochwasserschutz: eine Zwischenbilanz zum 100-jährigen Jubiläum des Ludwig-Meyn-Gymnasiums Uetersen“.

1000 Schüler halfen . . . Das Ergebnis ist sehenswert. 

Mit Ideen und Engagement wird die Krückau seit Jahren verbessert. 1000 Schüler pflanzen Flatterulmen, um die standorttypische Zusammensetzung des Auwaldes am Geestbach zu vervollkommnen. 2003 sammelten sie 13 t Steine und gestalteten eine ausgezeichnete Rausche - Laich- und Lebensraum für eine Vielzahl von Bach-Lebewesen. Ein Beispiel zum Nachahmen. 

Frühjahr 2007: Schülerinnen und Schüler pflanzen 1.000 Flatterulmen. Nach Meerforelle und Schwarzstorch hat Gerd Janssen aus Barmstedt, Schleswig-Holstein, mit der Flatterulme einen weiteren Indikator des standorttypischen, sommerkühlen Geestbachs gefunden, über den die Komplexität unserer Gewässerlebensräume trefflich transportiert werden kann (Zukunftswald).

Frühjahr 2013 - und es geht weiter, der standorttypische Auwald ist das Ziel.

2014: Wildäpfel ergänzen das Auwaldprojekt, während die Flächen sich bereits deutlich verändern - dargestellt in der Veröffentlichung "Auwaldbildung als Möglichkeit zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und der UN-Initiative "Bildung für nachhaltige Entwicklung" am Beispiel der Krückau in Südholstein." in "Natur- und Landeskunde".

Bereits 2003 ging eine vorbildliche, nachahmenswerte Aktion der jetzigen voraus:

Juni 2003, nun gucken Sie sich das an -

Ist das nicht eine Rausche, wie sie im Buche steht - wesentliche naturnahe und standorttypische Belebung des vorher öden Bachabschnitts?

Ein Beispiel zum weiter machen, insbesondere für die Wasser- und Bodenverbände, die die Verantwortung für den guten Zustand der Gewässer haben.

Da freut sich der Schwarzstorch.

Und so lief das Ganze im April ab:

Vorbereitungen

Das Ludwig-Meyn-Gymnasium, Uetersen, feierte sein 80jähriges Bestehen auf ganz besondere Weise. Mehr als 1000 Schüler sollten auf einem Acker neben der Krückau Steine sammeln und dem Bach einen Teil seiner früheren Struktur zurückgeben.

Bevor eine solche Groß-Aktion startet, ist nicht nur organisatorisches Geschick gefragt: Alle Beteiligten wollen und sollen natürlich wissen, wozu das Ganze gut ist. Dazu waren in der Schule Informationen erarbeitet und ausgestellt. Ganz unten auf dieser Seite ist ein Text im pdf.-Format eingestellt, der die Idee beschreibt.

Bäche in unseren Moränenlandschaften der Geest hatten früher abwechslungsreich strukturierte Profile. Dem entsprechend reich waren sie mit standorttypischen Organismen besiedelt.

Deshalb soll am Beispiel der Steine eins dieser wichtigen Strukturelemente dem Bach zurück gegeben werden.

Nicht nur Fische profitieren, sondern die gesamte Lebensgemeinschaft, z.B. mit Krebsen, Insektenlarven und Vögeln wie Schwarzstorch, Eisvogel und Wasseramsel.

Kleiner Ausflug zwischendurch

Man stelle sich vor - so sahen unsere Bäche

auf Moräne früher alle einmal aus . . .

Der große Tag ist da - ein Glück, die Sonne scheint!

Ganze Busladungen quollen in die Landschaft - nun ja, 2 x 500 Schülerinnen und Schüler wollen transportiert sein.

Auf einem Fleck und

verteilt auf dem Acker - zwei völlig unterschiedliche Aspekte von Menschen in der Agrarlandschaft.

Getragen wurden die Steine auf unterschiedlichste Weise.

Auch die Rastenden wussten immer wieder zu beweisen, dass sie sich am Sammeln beteiligten.

Die Waage war wichtiger Treffpunkt vor dem Weg zum Bach.

[Da sage noch einer, Schüler seien faul: 13 Tonnen Steine "wanderten" vom Acker in den Bach.]

Ein ständiges Kommen und Gehen - Karawanen in beide Richtungen.

Die "Wathosen-Crew" - verantwortlich für den richtigen Einbau - konnte sich an markierten Stöcken orientieren.

Als die Arbeit fortgeschritten ist, kommt es auf den "Feinschliff" an.

Für die Nachwelt künstlerisch fest gehalten - eine wichtige, gute Idee.

Auch Presse, Film, Funk und Fernsehen wollen es genau wissen.

Und damit der Tag allen nicht nur wegen der Arbeit, dem Sonnenschein und dem Wind in Erinnerung bleibt (haben alle den Staub gut abgehustet?): Essen und Trinken dürfen natürlich nicht zu kurz kommen.

Der Meister hält die Aktion im Bild fest.

So, nun ist die Rausche fertig, rauscht schön laut - vorher war die Krückau hier noch ganz still. Die Gewässerorganismen können ihren neuen Lebensraum erobern. Bestimmt werden viele der Aktiven der Krückau gelegentlich einen Besuch abstatten, um zu sehen, wie es ihr geht. Sie dankt allen Beteiligten jedenfalls herzlich - eine wirklich gelungene Aktion!

Mehr Waldwissen ist für uns alle gut.

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