Prima Klima ? - Da muss aber endlich die Landnutzung überdacht werden !

Bäche und kleine Flüsse gliedern die Landschaft. Ihr enger Kontakt mit dem Umfeld fordert eine schonende Landnutzung als Garant für gesunde Gewässerverhältnisse bis zum Meer. Aber auch das Klima wird durch unseren nicht nachhaltigen Umgang mit dem Boden negativ beeinflusst - Umdenken ist dringend erforderlich. 

Klima ist in aller Munde - ob Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel . . .

Noch kaum im notwendigen Handeln ausreichend erfasst ist die Bedeutung im Bereich Landnutzung. Dabei liegen dazu nicht erst seit heute praxisbezogene wissenschaftliche Untersuchungen vor. Insbesondere Eingriffe in den Bodenwasserhaushalt, einseitige Entwicklung der Produktion sowie das lange Offenhalten des Bodens haben Gewässerbelastungen bis in die Meere und Negativentwicklung der Klimabilanz zur Folge.

Die Edmund Siemers-Stiftung hat dazu 2008 Untersuchungen aus der Schule von Prof. Dr. Wilhelm Ripl, ehemals TU Berlin, herausgegeben.

Das Buch ist  im Buchhandel erhältlich und online  zu beziehen, ISBN 978-3-8334-8122-2.

Wer die Möglichkeit hat, eine Buchbesprechung in einem Fach- oder Verbandsjournal oder für die Presse zu schreiben, erhält ein kostenloses Rezensionsexemplar hier.

Hier fürs Erste ein Auszug aus dem Vorwort des Herausgebers.

"Inzwischen sind 30 Jahre nach der ersten Ökologisierung des deutschen Wasserrechts im Jahr 1977 verstrichen. Angesichts damals sogar optisch sichtbarer, erheblicher Gewässerbelastungen wurde hervorgehoben, dass jedermann darauf zu achten habe, die biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften der Gewässer nicht weiter zu verschlechtern. Der amtliche Gewässerschutz hat in den Folgejahren mit konsequent eingesetzten Umwelttechnikverfahren gute Erfolge in der Abwasserreinigung erzielt. Dies ist auch für Laien in den Gewässergütekarten deutlich abzulesen.

Im Gegensatz zu diesem konsequenten Umgang mit gewässerbelastenden Punktquellen steht bis heute die Vernachlässigung der Lebensraumstruktur und insbesondere die Betrachtung des gesamten Einzugsgebiets. Die nach wie vor hohe Überlastung der Meere unter anderem mit Nährstoffen aus diffusen Quellen – wesentlich hier: Landwirtschaft und Verkehr – ist zwar bekannt, wird aber noch immer nicht durch angemessenes Handeln zielgerichtet und flächendeckend bearbeitet. Ursachen sowie Handlungsnotwendigkeit und –möglichkeit sind seit Jahrzehnten offenbar. Dennoch erfolgen nicht einmal kostengünstige Schritte wie z.B. das Überprüfen und Abschaffen kontraproduktiver Subventionen.

Ein übergreifender Ansatz zur Beschreibung der Landnutzungsthematik einschließlich der Entwicklung von Verbesserungsmöglichkeiten wurde von der Schule um Professor Dr. Wilhelm Ripl, damals TU Berlin, beschritten. Die gestörten Wasser- und Nährstoffkreisläufe wurden belegt durch Untersuchungen im Stör-Einzugsgebiet, Schleswig-Holstein, notwendiges Handeln in Richtung Nachhaltigkeit verdeutlicht (in: DVWK, 1996: Fluß und Landschaft – Ökologische Entwicklungskonzepte. – Merkblätter zur Wasserwirtschaft 240, 285 S.). Es geht darum, den Kühlkreislauf der Natur, den Wasserkreislauf einschließlich der Vegetation als kühlende Flächenelemente, intensiv zu stützen. Die Gesundheit der Landschaft und des Menschen würden davon profitieren. Die Edmund Siemers-Stiftung hat diese Methodik beispielhaft im südlichen Hamburger Umland anwenden lassen und legt die Ergebnisse hiermit vor.

Heute, in Zeiten der Klima-Diskussion, erscheinen diese überzeugend vorgetragenen Zusammenhänge zwingender denn je. Die gegenwärtig meist auf CO2- und CH4-Betrachtungen fixierte Diskussion erschließt nur langsam, dass über Jahrmillionen bestehende Prinzipien des Naturprozesses einbezogen werden müssen, um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen."

Mehr Waldwissen ist für uns alle gut.

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